Vier Perspektiven am Beispiel VW
Der nun schon fast zwei Jahre andauernde sog. „Dieselskandal“ bietet eine einzigartige Gelegenheit die Anwendung der 4-Perspektiventechnik an einem großen Beispiel aufzuzeigen. Unabhängig von der Angemessenheit des Skandals kann hier schnell gezeigt werden, wie es überhaupt innerbetrieblich soweit kommen konnte.

Der Abgasskandal - die Kette von Ursachen und Wirkungen aus Sicht der vier Perspektiven
Ermöglicht wurde dies durch die tatsächlich gelebte Unternehmenskultur, die deutlich von der eigenen Compliance und Leitbild abweicht, Kultur = Perspektive 3
Diese Kultur entsteht durch das gelebte und beobachtete Verhalten hochrangiger Führungskräfte, Verhalten = Perspektive 2
Diese Menschen verhalten sich so, weil sie sich dadurch persönliche Vorteile versprechen (Karriere durch Erreichen von Zielen, Boni; Motivation ist Gier) oder Nachteile vermeiden (Stagnation oder Kündigung durch Nicht-Erreichen von Zielen, Motivation ist Angst). Dabei werden eigene Werte z. T. bewusst oder unbewusst ignoriert. Werte, Wünsche, Ängste = Perspektive 1

Die Lösung liegt bei Kultur und Werten
Das bedeutet: wenn grundsätzlich und nachhaltig eine Verbesserung erreicht werden soll, so muss bei den obersten Führungskräften ein Bewusstseinswandel erfolgen, welcher andere Werte in den Mittelpunkt stellt. Diese Werte erzeugen eine neue innere Haltung, die dann auch gelebt wird und von allen Mitarbeitern erlebbar wird. Damit ist dann z. B. unausgesprochen klar, dass „Schummeln“ nicht mehr toleriert wird.
Alle Maßnahmen auf den anderen Ebenen greifen zu kurz, da die zu Grunde liegende Haltung unverändert bliebe!